In der Ortsmitte von Losheim
erhebt sich auf einer durch die umliegende Bebauung kaum mehr wahrzunehmenden
Anhöhe die Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Seit dem ersten nachchristlichen
Jahrhundert läßt sich auf diesem heutigen Kirchenhügel
eine Nutzung als Kult- und Begräbnisstätte nachweisen.
Auch nach der Einführung des Christentums und nach dem Zurückdrängen
der römisch-keltischen Kultur bleibt die einmal geheiligte Stätte
des römischen Friedhofs kultischen Zwecken vorbehalten. Hier kam -
vielleicht schon im 6. Jahrhundert, spätestens aber in den beiden
folgenden Jahrhunderten - die Losheimer Christengemeinde zur Feier des
Gottesdienstes zusammen.
Die
heutige Pfarrkirche
Die heutige Pfarrkirche wurde
unter Beteiligung von Pastor Groß 1946 konzipiert. Die Entwürfe
machen aus der ehemaligen gotischen bzw. postgotischen Hallenkirche eine
weiträumige Basilika, die sich an frühchristlichen bzw. romanischen
Kirchenräumen orientiert.
Der 55 Meter lange, 19 Meter
breite und im Mittelschiff 15 Meter hohe, weiträumige Kirchenbau setzt
sich aus einer Vorhalle mit Orgelempore, einem dreischiffigen Langhaus
und einem durch einen halbrunden Chorbogen begrenzten Chorraum zusammen.
Architekt Stockhausen aus Neunkirchen errichtet 1953 an der Südseite
der Westfassade auch den neuen Kirchturm, der 1954 mit einer Turmuhr als
Geschenk der Zivilgemeinde versehen wurde.
2000
Jahre Losheimer Kulthügel
Die 2000-jährige Geschichte
des Losheimer Kulthügels wurde 1958 von Bildhauer Hans Glave auf sechs
Bronzeplatten auf dem Hauptportal der Kirche dargestellt.
Sie
beginnt mit einem römischen-keltischen Mausoleum zur Zeit des Kaisers
Augustus. Beweis für dieses Alter ist ein Stein mit Inschrift, der
1948 gefunden wurde. Weitere Fundstücke von 1948 waren Statuen, Reste
einer Säule, prachtvolle Kapitelle sowie Aschenkisten und Abdeckwalzen
der Mauern des Mausoleums.
Die Franken zerstörten
dieses antike Werk und verarbeiteten die Abdeckwalzen zu Steinsärgen.
Aus den Resten des Mausoleums enstand wahrscheinlich eine Turmkirche mit
rechteckigem Grundriß und zwei kleineren Anbauten. In den Fundamenten
dieses Baues lagen schöne Ornament-Stücke des keltisch-römischen
Werkes. Vermutlich
war dies Absicht, um den Sieg Christi über das Heidentum anzudeuten.
Die Turmkirche wurde der Mittelpunkt einer fränkischen Siedlung, bis
sie durch einen Brand zerstört wurde.
Um 1000 enstand unter dem
Mettlacher Abt Focold eine romanische Kirche mit Rundchor, jedoch ohne
Turm.
Wiederum ein Mettlacher
Benediktinerabt, Egbert von Altsteten, errichtete um 1510 eine spätgotische
Hallenkirche in Losheim. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts war diese zu klein
geworden. Um 1711 wurde die Kirche daher um ein Schiff nach Norden erweitert.
Diese neue Kirche war damit halb so groß wie das im Jahre 1945 zerstörte
Gotteshaus. Um 1782 wurde die Losheimer Kirche abermals zu klein. Da die
wirtschaftliche Lage günstig war, entschloß man sich zu einer
wesentlichen Erweiterung. Es entstand ein schöner, heller, großer
Raum, der etwa 50 m lang, 16 m breit aber nur 8 m hoch war.
Das Mittelschiff war schmal,
der ganze Bau war nach Innen ein Barockbau, nach Außen fügte
er sich mit dem etwa um 1809 erbauten klassizistischen Turm gut in das
Ortsbild ein.
Am
Morgen des 14. März 1945 wurde die alte Losheimer Dorfkirche
durch Bomben und Granaten in Schutt und Asche gelegt. Nur die beiden Außenmauern
nach Norden und Südosten überdauerten die Kriegseinwirkung. 1947
begannen umfangreiche archäologische Grabungen, 1948/49 wurde die
neue Kirche im Rohbau ohne Turm fertiggestellt und am 15.11.49 benediciert.
Der Turm wurde 1954 zugleich mit der neuen Treppe nach dem Markt erbaut.
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