Olewig ist das Winzerdorf von Trier, überregional bekannt natürlich durch das Olewiger Weinfest. Der Ort liegt im Tal des Olewiger Baches, östlich des Stadtzentrums. Die Pfarrkirche St. Anna, die über dem Ort thront, hat noch eine relativ junge Geschichte.
Die erste Kirche wurde zwischen 1882 und 1884 nach Plänen des Trierer Dombaumeisters Reinhold Wirtz erbaut am am 26. Juli 1884 benediziert. Es handelte sich um einen kleinen einschiffigen Saalbau mit dreiseitig geschlossener Apsis - einen Bautyp, den Wirtz öfters für kleine Gemeinden verwendet hat. In Trierweiler-Udelfangen ist solch ein Kirchlein noch komplett erhalten. Kirchenrechtlich war Olewig die ersten Jahrzehnte Filiale der Trier Pfarrei St. Gervasius. Erst zum 1. Januar 1940 wurde Olewig Vikarie, zum 17. Februar 1947 selbständige Pfarrvikarie.
Olewig wuchs und das Kirchlein wurde bald zu klein. Schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begannen die konkreten Planungen für einen Kirchneubau, mit denen Architekt Hans Geimer aus Bitburg beauftrag wurde. Geimer entwarf eine dreischiffige Basilika mit überbreitem Mittelschiff und drei Apsiden im Süden. Die alte Kirche blieb zu größten Teilen erhalten, weil Geimer den Neubau quer dazu in den Hang plante, sodass der Altbau quasi unter dem Neubau liegt. Ein neuer Turm schließlich wurde im Winkel zwischen der Fassade der alten und der neuen Kirche errichtet. Die wichtigsten Baudaten: Erster Spatenstich am 6. Dezember 1953; Grundsteinlegung am 11. Juli 1954, Weihe der Kirche am 31. Juli 1955; Konsekration durch Weihbischof Carl Schmitt am 23. August 1964. Zwischen 1982 und 1987 wurde die Kirche aufwändig renoviert. Die 1961 zur selbständigen Pfarrei erhobene Gemeinde ist seit 2012 Teil der neugeschaffenen Pfarrei Edith Stein.
Das Geläut von St. Anna besteht aus vier Glocken mit der Schlagtonfolge cis''-e''-fis''-a''. Die beiden kleinen Glocken wurden 1954, die beiden großen 1963 alle von der Glockengießerei Mabilon in Saarburg gegossen.
Sebastian Schritt