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St. Martinus in Trier-Zewen

Trier-Zewen, St. Martinus

Zewen ist der südwestlichste Statteil von Trier. Die Pfarrei wurde 1330 in der Taxa generalis erstmals erwähnt, die Kirche stand immer im alten Ortskern an der Kirchenstraße. Die mittelalterliche Kirche wurde zwischen 1818 und 1819 durch einen Neubau ersetzt. Es handelte sich um einen einschiffigen, sehr schlichten Saalbau in spätklassizistischen und frühneugotischen Formen mit einem Turm an der Eingangsseite. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt, aber bis 1948 vereinfacht wiederaufgebaut. Doch der Bevölkerungszuwachs ließ die alte Kirche bald zu klein werden. 1954 begannen die Planungen für einen Neubau. Da der Platz dafür an der alten Stelle nicht ausreichte, konnte an der Lindscheidstraße ein Grundstück erworben werden. Mit den Planungen wurde Architekt Prof. Fritz Thoma beauftragt. Er entwarf für Zewen ein langgezogenes Sechseck, wobei Licht nur durch ein großes Fenster an der Westwand hinter der Orgel sowie durch ein Oberlicht über dem Chorraum, der dadurch architektonisch ausgezeichnet ist, einfällt. Die Grundsteinlegung fand am 23. Juni 1957 statt, die Konsekration durch Weihbischof Dr. Bernhard Stein am 18. November 1959.

Auf einen Turm wurde aus finanziellen Gründen zunächst verzichtet. Die alte Kirche blieb zunächst noch stehen, verfiel aber. Die Glocken läuteten von dort, bis 1975 auch der alte Kirchturm baufällig geworden war. Die Glocken kamen in einen provisorischen Glockenstuhl neben der neuen Kirche, und 1976 wurde dann die alte Kirche abgerissen. Seit 2004 erinnert ein Gedenkstein in der Ortsmitte an die Stelle, wo die alte Kirche stand. 1986 schließlich konnte der neue Kirchturm fertiggestellt werden. Er hat einen sechseckigen Grundriß und steht direkt neben der Kirche auf der Südseite. Er wurde von Architekt Peter van Stipelen entworfen.

St. Martinus besitzt ein dreistimmiges Geläut mit den Schlagtönen f'-as'-des''. Die kleinste ist Triers zweitälteste Glocke und wurde 1432 gegossen. Ihren Gießer kennen wir nicht, jedoch können wir sie aufgrund der Inschrift der sogenannten "Trierer Hexameterwerkstatt" zuschreiben. Die beiden großen Glocken wurden 1978 von der Eifeler Glockengießerei Mark in Brockscheid gegossen.

Literatur:

  • Josef Fisch: Kleine Zewener Chronik. Teil 3. Trier 1981.
  • Kath. Pfarrgemeinde St. Martinus Trier-Zewen (Hrsg.): Neuer Glockenturm St. Martinus, Trier-Zewen. Trier 1986.

Sebastian Schritt

Mayer-Orgel

Mayer-Orgel in Zewen

Die Orgel von St. Martinus in Trier-Zewen wurde 1984 von der saarländischen Firma Hugo Mayer (Heusweiler) gebaut. Sie steht ebenerdig, der Organist aber sitzt auf der Empore und spielt das Instrument an der Rückseite in unmittelbarer Nähe des Hauptwerks.

Die Orgel hat Schleifladen, mechanische Spieltraktur und elektrische Registertraktur. Tonumfänge in den Manualen C-g3, Pedal C-f1. Das Gehäuse ist aus Mahagoni.

Disposition der Mayer-Orgel

I. Hauptwerk 1. Manual C - g3
Bourdon 16'
Principal 8'
Holzflöte 8'
Octave 4'
Rohrflöte 4'
Feldflöte 2'
Cornet 5f. ab g°
Mixtur 4-6f.
Trompete 8'
Tremulant

II. Schwellwerk 2. Manual C - g3
Rohrflöte 8'
Gemshorn 8'
Schwebung 8' ab c°
Principal 4'
Nachthorn 4'
Nasard 2 2/3'
Principal 2'
Terz 1 3/5'
Octävlein 1'
Cymbel 2-3f.
Fagott 16'
Hautbois 8'
Tremulant

Pedal C - g3
Subbaß 16'
Octavbaß 8'
Holzgedackt 8'
Choralbaß 4'
Hintersatz 4f.
Posaune 16'

Zwei Freie Kombinationen / Normalkoppeln

Spieltisch der Mayer-Orgel