Im März 1996 erhielt der Dom eine neue Chororgel. Gebaut wurde sie von der Firma Johannes Klais Orgelbau in Bonn. Die aufwändige farbliche Fassung des Gehäuses (gekälkte Eiche) besorgte die Trierer Domschreinerei.
Die Hauptaufgabe der Chororgel ist das begleitende und konzertierende Musizieren mit dem Domchor. Aber auch für die Begleitung von Solisten und für das Zusammenspiel mit einem Orchester oder der Hauptorgel ist sie von höchstem Wert. Ebenso bewährt sie sich bei Prozessionen und Gottesdiensten an der Heilig-Rock-Kapelle.
Da die Chororgel in keiner Hinsicht eine Konkurrenz zur großen Orgel darstellen durfte, wurde ihre Größe auf 24 Register und zwei Manuale samt Pedal festgelegt. Über den Standort der Chororgel war lange diskutiert worden. Realisiert wurde schließlich die Plazierung an der Südwand des Ostchors und auf der Empore dahinter. Wie die Hauptorgel ist sie als Schwalbennest gebaut. In dem architektonisch sensiblen Bereich neben dem Hochaltar und der barocken Treppenanlage konnte ein Instrument, das weit in den Raum ragt, aus denkmalpflegerischen Gründen nicht in Frage kommen. Das vom Kirchenraum aus sichtbare Orgelgehäuse nimmt daher lediglich die acht Register des Hauptwerks und den mechanischen Spieltisch auf, insgesamt also etwa ein Drittel des Instruments. Die fünf Pedalregister und das Schwellwerk mit seinen elf Registern stehen dahinter auf der Empore.
Gespielt wird die Orgel entweder vom mechanischen Spieltisch im Schwalbennest oder vom elektrischen Spieltisch aus, der im Hochchor in unmittelbarer Nähe zum Dirigenten des Chors steht. Für ein präzises Zusammenspiel zwischen Chor und Orgel ist dieser direkte Kontakt unerlässlich.
Wie bei der Hauptorgel können dank elektronischer Setzerkombinationen Register-Einstellungen vorprogrammiert und Klangkombinationen schnell abgerufen werden.