Heinrich Pauli, geboren am 23.12.1865 in Münster, Westfalen, Sterbedatum und -ort unbekannt. Ausbildung an der Kirchenmusikschule Regensburg (14. Kurs 1888) und Kirchenmusiker in Rheine/Westfalen.
Pauli wurde am 1. April 1892 Organist am Trierer Dom, daneben Klavierlehrer an der Dommusikschule und Gesangslehrer der Domchoralen (Zöglinge im Bantusseminar). Nach Hermesdorff und Barthel war Pauli wieder ein Domorganist, der nicht dem geistlichen Stand angehörte.
Eine neu formulierte Dienstordnung ließ Pauli gegenüber den Domkapellmeistern (erst Lenz, später Stockhausen) wenig künstlerischen Spielraum. Dieser Umstand gab in der Folge zu Mahnungen und schließlich zur Kündigung im Jahr 1903 Anlass.
In Paulis Amtszeit fällt die Planung einer neuen Orgel im Dom. Die erst 1837 von Heinrich Wilhelm Breidenfeld im Westchor gebaute Orgel war Ende des 19. Jahrhunderts zunehmender Kritik unterworfen. Die klangliche Konzeption der Nachfolge-Orgel, eines 1899 bei Weigle (Echterdingen) bestellten neuen Instruments, war weitgehend Paulis Werk.
Als Sekretär des Cäcilienvereins im Bistum Trier hielt Pauli Vorträge bei Schulungskursen für Kirchenmusiker. 1892 gründete er die Zeitschrift "Der Organist" (Schwann-Verlag, Düsseldorf).
Pauli wohnte bis 1898 "In der Olk 34", später in der Petrusstraße 27. Zum letzten Mal spielte er am 1. April 1904 im Dom die Orgel. Bevor er 1909 nach Elberfeld (heute Stadtteil von Wuppertal) umsiedelte, erteilte er in Trier privaten Unterricht in Klavier und Harmonielehre.
Josef Still